Programm

Programm Kongress Gutes Leben für alle 2017

Am Kongress Gutes Leben für alle gibt es Podiumsdiskussionen, Workshops, Debatten und Exkursionen. Die (anmeldepflichtigen) Workshops und Exkursionen sind leider schon ausgebucht, es ist aber möglich, dass nicht alle angemeldeten TeilnehmerInnen erscheinen und auch hier am Kongress der eine oder andere Platz frei wird. Alle anderen Veranstaltungsformate am Kongress (Podiumsdiskussionen, Debatten und die Feier) sind nicht teilnahmebeschränkt, eine Teilnahme am Kongress ist also weiterhin möglich! Gleich anmelden!

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Öffentlichkeitsarbeit und Medienbetreuung: Fabian Unterberger
Presseunterstützung: David Walch, Katja Dämmrich
Medienpartner: W24
Medienberatung: Newsroom GmBH
Für die Verpflegung während des Kongresses sorgt Rita Bringt’s.

 

Donnerstag, 9. Februar 2017

18:00 Eröffnungspodium

Weltoffenheit braucht eine andere Globalisierung

Begrüßung: Ulrike Schneider, WU
Keynote:
Andreas Novy, WU
Diskussion:

Erich Foglar, Präsident des ÖGB
Jean Marc Fontan, Université du Québec à Montréal
Corinna Milborn, Puls 4

Moderation: Alexandra Strickner (WU/Attac)

TC.0.10 Audimax Hörsaal

Im Zentrum der aktuellen Globalisierung steht die Schaffung eines globalen Marktes und Spielregeln für einen einheitlichen Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr, die große Marktteilnehmer bevorzugt. Sie ermöglicht einigen wenigen ein gutes Leben. Globale Finanzmärkte und Handelsabkommen wie TTIP zerstören die Vielfalt wirtschaftlicher Aktivitäten und Institutionen, sind indifferent gegenüber Klimakatastrophen und untergraben politische Handlungsspielräume. Diese neoliberal dominierte Globalisierung hat in den letzten Jahren reaktionären Kräften Auftrieb gegeben, die nicht so sehr Freihandel ablehnen, sondern vor allem universelle Menschenrechte mit konsequentem Minderheitenschutz, globaler kulturellen Austausch und die gemeinsame Sorge um den Planeten.

Doch dieses reaktionäre Gedankengut ist nicht die einzige Antwort auf das Scheitern der neoliberalen Globalisierung. Wiewohl ein gutes Leben für alle mit der neoliberalen Globalisierung nicht vereinbar ist und daher in koordinierter Weise in einzelnen Wirtschaftsbereichen eine Deglobalisierung notwendig ist, muss die globale Zusammenarbeit gestärkt werden. Auf Basis einer heimatverbundenen Weltoffenheit sollen emanzipatorische Aspekte der Globalisierung beibehalten und erweitert werden, zugleich aber durch Deglobalisierung Demokratie von unten gestärkt und die Handlungsspielräume von Finanzmärkten und Konzernen eingeschränkt werden. Nur so können sich Städte und Regionen von einem wirtschaftspolitischen Korsett befreien, das ihre finanziellen und regulatorischen Spielräume einschränkt.

Städte sind historisch Orte des Austauschs und der Weltoffenheit, aber auch der Segregation und des Fremdenhasses? Welche Beispiele von Weltoffenheit "von unten" gibt es in Zeiten, in denen erneut ernsthaft an einer Festung Europa gearbeitet und Nationalismus als Lösung propagiert wird? Welche transnationalen Bündnisse für Solidarität, lokale Krisensicherheit und Weltoffenheit „von unten“ existieren, welche müssen dringend geschmiedet werden? In welchen Bereichen braucht es mehr Freiräume für Städte und Regionen, in welchen Bereichen sind europäische und globale Regeln notwendig? Wo ist europäische und globale Solidarität gefragt, wo mehr lokale und regionale Eigenverantwortung? Wie schaffen Gewerkschaften die Balance zwischen der Förderung der Exportwirtschaft und der Stärkung von Daseinsvorsorge und Nahversorgung?

Freitag 10. Februar 2017

9:30 – 11:30 Podiumsdiskussionen

Umstieg: wie eine Energie- und Ressourcenwende gelingen kann

Bernhard Achitz ÖGB
Lili Fuhr
Heinrich Böll Stiftung
Karl Kienzl Umweltbundesamt
Ivonne Yanez Acción Ecologíca

 Moderation: Leonore Gewessler GLOBAL 2000

D5.0.001

Mit dem Pariser Abkommen setzte sich die Staatengemeinschaft das ambitionierte 1,5- bis 2-Grad Ziel. Marktwirtschaftliche und technologische Scheinlösungen stehen dabei ganz vorne auf der Agenda. Doch ohne Suffizienz – also einer Änderung der Produktions- und Lebensweise - ist ein gutes Leben nur für einen kleinen Teil der Weltbevölkerung möglich.

Daher stellt sich die Frage, wie eine Energie- und Ressourcenwende gelingen kann, an deren Ende ein gutes Leben für alle steht– in Österreich, in der EU und auf globaler Ebene. Welche Rahmenbedingungen, Institutionen und Infrastrukturen sind notwendig für den Umstieg von der aktuellen ressourcenintensiven Lebens- und Produktionsweise hin zu einem gerechten sorgenden und schonenden Wirtschaften. Welche Ansatzpunkte und Erfahrungen gibt es, wie ein gelungenes Leben mit mehr Zeit und weniger Ressourcen möglich wird. Welche Hindernisse gilt es zu berücksichtigen? Welche Allianzen haben gelungene Transformationsprozesse in Gang gesetzt? Welche der effizienzorientierten Instrumente einer Grünen Ökonomie unterstützen diesen Umstieg, welche sind hinderlich für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern?

Zeit: die neue Verteilungsfrage? Ansatzpunkte für eine gerechtere Verteilung aller Arbeit und mehr Zeitwohlstand

Hartmut Rosa Universität Jena
Ingrid Kurz-Scherf Universität Marburg
Martina Kronsteiner Betriebsrätin Unfallkrankenhaus Linz
Julianna Fehlinger AgrarAttac

Moderation: Sybille Pirklbauer AK Wien

LC.0.100 Festsaal 1

Steigende Arbeitslosigkeit wurde lange durch mehr Wachstum bekämpft. Angesichts von Klimawandel, digitalem Wandel und wachsender sozialer Ungleichheit bieten Wachstumsstrategien allerdings schon länger keine Lösungen mehr. Deshalb rückt die Frage, wie wir arbeiten und leben wollen und wofür wir unsere Zeit verwenden, in den Vordergrund. „Zeitwohlstand“ benennt den Wunsch nach selbstbestimmter Gestaltung der eigenen Lebenszeit und einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Erwerbsarbeit, Reproduktionsarbeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Der Begriff „Zeitwohlstand“ spiegelt auch ein Spannungsverhältnis wider: Zeit ist ein begrenztes Gut; es braucht aber Zeit um gesellschaftlichen Wohlstand zu erarbeiten und die erforderliche (Selbst)Fürsorge zu leisten, die ebenso für ein selbstbestimmtes Leben nötig sind.

Während bezahlte und gute Erwerbsarbeit in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit zunehmend seltener wird, wäre Versorgungs- und Fürsorgearbeit fast unbegrenzt ausweitbar. Doch unter den gegenwärtigen Bedingungen wird sie „Randgröße“ behandelt und ist zudem zwischen Frauen und Männern ungleich verteilt. Gleichzeitig beinhaltet der digitale Wandel von Arbeits- und Lebensrealität Chancen, gesellschaftlich notwendige Arbeit (geschlechter-)gerechter zu verteilen. Auch neue Finanzierungsformen für unsere sozialen Sicherungssysteme kommen hohe Bedeutung zu, denn soziale Absicherung ist entscheidend für eine selbstbestimmte Zeitgestaltung. Welche Ansatzpunkte und Strategien gibt es, bezahlte und unbezahlte Arbeit fair zu verteilen, die soziale Absicherung aller zu gewährleisten und Zeitwohlstand zu ermöglichen?

Globalisierung 4.0: Für eine emanzipatorische wirtschaftliche Regionalisierung und globale Kooperation

Werner Raza ÖFSE
Klemens Himpele Leiter der Magistratsabteilung 23, Stadt Wien
Lila Caballero Action Aid UK
Mikel Lezamiz Mondragon

Moderation: Karin Küblböck ÖFSE

LC.0.200 Festsaal 2

Die für ein gutes Leben für alle notwendige Infrastruktur wird oftmals vor Ort angeboten: von kultureller und wirtschaftlicher Nahversorgung bis hin zu Schulen und Spitälern. Städte und Regionen „erden“ die Daseinsvorsorge, aber auch Kreislaufwirtschaft und kleinräumige Ernährungssysteme. Doch untergräbt die neoliberal dominierte wirtschaftliche Globalisierung regionale Handlungsspielräume und damit die Möglichkeit, von unten eine sozialökologische Transformation zu unterstützen. WTO, bilaterale Handelsabkommen und unkontrollierte Steueroasen schufen einen rechtlichen Rahmen, der Monopole, Oligopole und Vermögensbesitzende bevorzugt. Im Globalen Süden leiden v.a. die kleinteilige Landwirtschaft und das Gewerbe unter der ungleichen Konkurrenz mit Global Playern – seien dies Staaten oder Konzerne. In Europa beschränkt die Economic Governance mit Fiskalpakt und Steuerwettbewerb die Möglichkeiten der öffentlichen Hand, Arbeitslosigkeit, Klimawandel und Demokratiekrise konstruktiv zu bearbeiten.

Was ist das Potential wirtschaftlicher Regionalisierung für emanzipatorische Wirtschaftspolitik? Wie kann das Zusammenspiel räumlicher Ebenen – lokal, subregional, national, supraregional (europäisch), global – so gestaltet werden, dass von unten vernetzte Initiativen bestmögliche Entfaltungsmöglichkeiten geboten werden? In welchen Bereichen braucht es eine koordinierte wirtschaftliche Deglobalisierung, um Handlungsspielräume „von unten“ zu erweitern? Welche Möglichkeiten haben Kommunen, um wirtschaftliche Regionalisierung, Vernetzung von unten, Daseinsvorsorge für alle und lokale soziale Innovationen zu fördern? Welche neuen regionalen Allianzen braucht es?

Stadt der Zukunft für alle: Über gemeinsame Nutzung öffentlicher Räume und Einrichtungen

Maria Vassilakou Vizebürgermeisterin Wien
Angelika Fitz Architekturzentrum Wien
Thomas Ritt AK Wien
Ivana Pilić Brunnenpassage

Moderation: Andreas Novy WU Wien

LC.0.000 Forum

Europäische Städte befinden sich im Wandel: Investoren bestimmen zunehmend nicht nur das Bild der Stadt; sie lenken auch die Richtung der Transformation, weil sie „entwickeln“, wo der Stadtverwaltung das Geld fehlt. Der Fiskalpakt macht teure Private-Public-Partnerships und auch städtebaulichen Verträge attraktiv. Investoren werden so zu den wahren Stadtentwicklern – im Interesse eines kaufkräftigen Publikums. Doch florieren Städte als Gemeinwesen nur, wenn sie von allen BewohnerInnen gestaltet werden. Städte leben von Menschen, die sich engagieren, in Nachbarschaftshilfeprojekten, der Flüchtlingshilfe, Altenpflege, lokalen Kulturinitiativen und sozialen Innovationen kooperativen Wirtschaftens.

Es ist das Erbe des Roten Wien, daran zu erinnern, dass die Stadt allen gehört – unabhängig von ihrer Kaufkraft. Gemeindebau und Donauinsel verkörpern dieses gemeinschaftliche Verständnis von Stadt. In einer Stadt, die allen ein gutes Leben ermöglichen will, stehen nämlich die Anliegen und Bedürfnisse der BewohnerInnen im Zentrum. Doch intensiviert sich auch in Wien erneut das Spannungsverhältnis zwischen den Interessen von Großinvestoren und BewohnerInnen, zwischen Profitinteressen und der Sicherung von Lebensqualität. Daher ist es bedeutsam, wem öffentlicher Raum, Bildungs-, Gesundheits- und Freizeiteinrichtungen gehören und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind.

Wie können bewährte und innovative Eigentums- und Nutzungsformen unterstützt und wie können private, gemeinschaftliche und öffentliche Eigentums- und Nutzungsformen kombiniert werden? Wie könnte der Zugang zu und die Nutzung von Gemeinsamem und Öffentlichem geregelt werden, damit die Stadt allen Teilhabe ermöglicht?

12:00 – 13:00 Futuring: Bilder und Schritte zum „Guten Leben für alle“

Anschließend an die Podiumsdiskussionen diskutieren die TeilnehmerInnen des Kongresses interaktiv in Kleingruppen unter anderem darüber, was sie beim Podium in Bezug auf das gute Leben für alle inspiriert hat, was für sie persönlich ein gutes Leben bedeutet und wie sich das Bild eines guten Lebens für einen selbst mit jenem eines guten Lebens für alle vereinbaren lässt.

13:00 – 14:30 selbstorganisierte Mittagspause

14:30 – 18:00 Workshops, Debattenräume und Exkursionen

Von Freitag Nachmittag bis Samstag Mittag finden anschließend an die Podiumsdiskussionen Workshops, Debatten und Exkursionen statt (in deutscher oder englischer Sprache).

Workshops

Die Workshops finden am Freitag von 14:30 – 18:00 und am Samstag von 9:30 – 13:00 statt. Das Ziel der Workshops ist es, an Problemanalysen zu arbeiten und gemeinsam Schritte auf dem Weg zum guten Leben für alle zu entwickeln. Eine Teilnahme ist an BEIDEN Tagen erforderlich. Es gibt eine HöchstteilnehmerInnenzahl, daher ist eine Anmeldung erforderlich.

Arbeitszeitverkürzung als konkrete Utopie für ein besseres Leben für alle

Leitung: Franz Astleithner (Universität Wien), Jakob Luger (ÖGB), Thomas Kerekes (Attac), Sebastian Schublach (Dr. Karl-Renner-Institut), Schifteh Hashemi (arbeit plus)

Gast: Martina Kronsteiner (Betriebsratsvorsitzende des UKH Linz)

TC.3.01 Hörsaal

Für die die Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit sprechen viele Argumente: geringere Belastung und bessere Gesundheit der Arbeitnehmerinnen, ökologische Aspekte, Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Geschlechtergerechtigkeit und nicht zuletzt mehr Beschäftigung in Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit. Allerdings wird eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung in der öffentlichen Diskussion oft als "unmöglich" dargestellt. Der Workshop setzt sich im ersten Teil mit der Frage auseinander, wie über das Thema Arbeitszeitverkürzung gesprochen wird und welche "Erzählungen" dabei verwendet werden. Im zweiten Teil des Workshops geht es dann um die Notwendigkeiten und Wünsche aus Sicht von Arbeitnehmerinnen.

„Transformationen zur Solidarischen Ökonomie" Südwind Buen Vivir Theaterlabor

Leitung: Walter Bauer (Südwind), Lisa Kolb-Mzalouet (Südwind), Konrad Rehling (Südwind)

D3.0.221 Seminarraum

Mit Methoden des Theaters der Unterdrückten werden die Themen des Kongresses erforscht. Dabei werden die zentralen Ansätze des Buen Vivir: das Verhältnis zur Natur, innere und äussere Balance und Strategien des Zusammenlebens szenisch bearbeitet. In einer Forumtheateraufführung am Samstag werden die globalen wirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen ProduzentInnen im Süden, dem Handel, der Politik und den KonsumentInnen dargestellt. Es wird szenisch ausprobiert wie wir das GUTE Leben für ALLE in unserem eigenen Alltag realisieren können. „Die Bühne wird zur Probe für die Wirklichkeit“.  Dabei werden praktische Wege gesucht, um die globalen Wertschöpfungsketten zu verändern.

Demokratisch Wirtschaften - Das Potential transformativer Projekte und ihre Organisationsformen

Leitung: Martin Mayr (Attac), Margit Fischer (RASENNA), Viktor Pustogow (Gemeinwohlökonomie)

Gäste: Gerlinde Schein (KSOe), Konrad Berghuber (Lastenradkollektiv), Mikel Lezamiz (Mondragon Cooperative), Lorenz Glatz (Ochsenherz)

D3.0.229 Seminarraum

Anhand konkreter Initiativen beleuchten wir das Potential transformativer Projekte.
Von gemeinschaftlich Landwirtschaften über eine Foodcoop bis hin zur Otelo Genossenschaft und radikal neuen (urbanen) Mobilitätsformen zeigen verschiedene Gruppen und Organisationen wie wir Wirtschaft in Zukunft gestalten können.

Im zweiten Teil des Workshops vertiefen wir uns anhand der zuvor vorgestellten Beispiele in den Themenbereichen:

  • Das Ende der Hierarchie in der Arbeitswelt?
  • Organisationsformen von Kollektiven, Gruppen und Initiativen
  • Bewegung in Richtung einer “Genossenschaftszivilisation”
Die Dialektik des inneren und äußeren Wandels – gelebte Nachhaltigkeit

Leitung: Ines Omann (WU), Petra Biberhofer (WU)
Gäste: Karin Büchl-Krammerstätter (Stadt Wien/ MA22), Monica Expositor Blasco (dwarfs and Giants GmbH), Valentina Aversano-Dearborn (Forum für nachhaltige Visionen in Aktion)

D2.0.374 Seminarraum

Ziel dieses Workshops ist die persönliche und gemeinsame Reflexion über die innere Dimension des Wandels (Werte, Kultur, Emotionen, Glaubenssätze etc.) sowie über die Dialektik zwischen innen und außen. Dabei wird es neben persönlichen Reflexionsrunden auch die Möglichkeit geben, drei good practice Beispiele, die zeigen wie sich innerer und äußerer Wandel in Institutionen unterstützen können, kennen zu lernen.  Folgende Fragen werden den Workshop begleiten:

  • Was bedeutet innerer persönlicher und gesellschaftlicher Wandel eigentlich?
  • Wie ermöglichen wir, dass innerer und äußerer Wandel miteinander einhergehen?
Gute Geschichten braucht das Land

Leitung: Michael Kofler (W24), Edith Meinhart (Journalistin, Profil), Daniela Kraus (Geschäftsführerin FJUM - Forum Journalismus und Medien), Gerhild Salcher (Chefredakteurin W24 TV), Dominik Sinnreich (Medienexperte, Newsroom GmbH)

D2.0.392 Seminarraum

VierJournalistInnen und MedienmacherInnen  berichten aus ihren Arbeitsbereichen (TV, Print, Online) und definieren aus ihrer Sicht die Rolle professioneller Medien in aktuellen Diskurs- und Kommunikationsprozessen.
Wo hat im Spannungsfeld von politischen, ökonomischen und moralischen Interessen eine GUTE GESCHICHTE ihren Platz? Wann wird aus einem THEMA eine GESCHICHTE die relevant ist und von Medien  aufgegriffen wird?
In begleiteten und moderierten Kleingruppen werden konkrete Handlungsansätze und Strategien anhand von Praxisbeispielen erarbeitet.

Märkte über alles? Tücken und Widersprüche einer Green Economy - Transformationspfade zum Guten Leben für Alle

Leitung: Ulrich Brand (Universität Wien), Lili Fuhr (Heinrich Böll Stiftung),  Magdalena Heuwieser (Finance & Trade Watch, "System Change, not Climate Change!")

TC.3.06 Seminarraum

Die Green Economy suggeriert, die ökologische Krise durch Marktlösungen und entsprechende politische Rahmenbedingungen überwinden zu können. Es wird suggeriert, dass nur eine Bepreisung von Natur und Naturzerstörung eine Übernutzung der Ökosphäre verhindern kann. Zentral sind u. a. die Offsets (Kompensationszahlungen oder -projekte) von Emissionen oder Biodiversität. So wird jedoch die tief verankerte „imperiale Lebensweise“ nicht überwunden werden. Der Workshop untersucht zum einen die Green Economy auf ihre Wirksamkeit gegen die imperiale Lebensweise, internen Widersprüche und Folgen sowie grundlegende Alternativen.

Nahversorgung für alle in der Donaustadt

Leitung: Andreas Novy (WU), Beatrice Stude (RASENNA - Boden mit Zukunft)

D2.0.038 Seminarraum

Daseinsvorsorge und Nahversorgung sind Grundlage und Voraussetzung eines guten Lebens für alle. Eine von unten vernetzte, daseins- und nah-versorgende Wirtschaft bildet das Rückgrat jedes lebenswerten Ortes: Lebensmitteleinzelhandel, die Kinderbetreuung, Gastronomie, Banken, Schulen, medizinische Versorgung, Erholung und Freizeitangebote. Nahversorgung regionalisiert das Wirtschaftsleben. Der Workshop dient dem Erfahrungsaustausch unter ExpertInnen und PraktikerInnen über gelungene und missglückte Versuche, Nahversorgung zu stärken. Fallbeispiele, gelungene Initiativen sowie aktuelle Herausforderungen, kommen aus der Donaustadt, dem 22. Wiener Gemeindebezirk.

Plural Knowledge for a good life for all

Leitung: Christoph Görg (Alpen-Adria Universität Klagenfurt), Ernest Aigner (WU), Hendrik Theine (WU)

This workshop will be held in English

D2.0.326 Seminarraum

Many approaches and concepts exist to stimulate a great transformation of our forms of production and living, developed under certain cultural conditions and referring to very specific social struggles. At least two major challenges exist: How to generalize a Good Life for All, given the divergent social and cultural meanings and the biophysical constraints of resource use? How to achieve a social-ecological transformation given the social inequalities at one hand and the global power relations at the other? The basic idea of this workshop is to make the different approaches towards a Good Life for All productive and to bring the plurality of knowledge types into discussion.

Nachhaltige Entwicklungsziele, Klimapakete und Co: Möglichkeiten, Grenzen und Alternativen

Leitung: Daniel Bacher (Dreikönigsaktion), Gerald Faschingeder (Paulo Freire Zentrum/Mattersburger Kreis), Julia Günther (Paulo Freire Zentrum/WIDE)

Gäste: Elfriede A. More (BMLFUW), Andrea Schmölzer (BMBF - Bildungsministerium), Eva Maria Burger (BMGF- Frauenministerium), Michael Narberhaus (Gründer und Koordinator des Smart CSOs Labs), Fritz Hinterberger (SERI), Angelika Gerstacker (Jugend Eine Welt), Stefan Grasgruber-Kerl (Südwind), Hilde Wipfel (KOO), Daniel Bacher (DKA der KJSÖ), Jakob Mussil (AGGV), Anne Erwand (Ökobüro), Norbert Rainer (Klimabündnis), Eva Lachkovics (WIDE)

AD.0.114 Sitzungssaal 1

Karl Polanyi beschrieb 1944 in "The Great Transformation" den Übergang von der Agrar- in die Industriegesellschaft und die fatalen Auswirkungen einer entfesselten Marktwirtschaft. In den vergangen Jahren entwickelte sich der Begriff der „großen Transformation“ zu einem Schlagwort und ist nun in den SDGs - Sustainable Development Goals sowie den EU Klima- und Energiepaketen verankert. Im WS befassen wir uns mit den Fragen, worin Gemeinsamkeiten, Chancen und Grenzen dieser Ansätze bestehen und welche Alternativen es dazu gibt.

WS in Kooperation von Dreikönigsaktion, Paulo Freire Zentrum, Südwind, AG Globale Verantwortung, KOO sowie Ökobüro.

Energie- und Ressourcenwende: Praxisorientierte Umsetzungsbeispiele

Leitung: Stefan Giljum (WU), Christina Plank (BEIGEWUM ), Herbert Wasserbauer (Dreikönigsaktion)
Gäste: Stephan Pabst (BOKU), Markus Meister (Welthaus Diözese Graz-Seckau), Zsófia Tölgyi (Nager IT e.V.), Karin Küblböck (ÖFSE) und Liesbeth de Schutter (WU)

D2.0.382 Seminarraum

Dieser Workshop baut auf den Ergebnissen des Panels "Umstieg: wie eine Energie- und Ressourcenwende gelingen kann" auf und vertieft diese an Hand zweier aktuell intensiv diskutierter Themen. Zum einen wird erarbeitet, wie Produktion und Nutzung von elektronischen Geräten nachhaltiger, fairer und menschenrechtskonformer geschehen kann. Zum anderen werden vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit der ‚Bioökonomie‘ Möglichkeiten für einen Wandel im Bereich Agrarökologie diskutiert. Dabei kommen Produktionsketten ebenso in den Blick wie die Rolle von gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, die Widersprüchlichkeiten vermeintlicher bzw. tatsächlicher Alternativen zu diskutieren. 

Zwischen Autoritarismus und Demokratisierung - Kämpfe für ein gutes Leben für alle

Leitung: Melanie Pichler (Alpen-Adria Universität Klagenfurt), Birge Krondorfer (Frauenhetz, Feministische Bildung, Kultur und Politik/Wien)

Gäste: Andrea Ellmeier (Stabstelle Gleichstellung), Lukas Oberndorfer (AK Wien), Karin Liebhart (Universität Wien) sowie VertreterInnen unterschiedlicher Initiativen für Demokratisierung in Österreich.

TC.3.07 Seminarraum

 "Unsere" Demokratie wird von innen und außen in Frage gestellt. Sicherheitsdiskurse, Austeritätspolitik, nationale Autoritarismen und populistische Anrufungen direkter Demokratie von Rechts, aber auch radikale Ansätze und religiöse Fundamentalismen stellen faktisch oder utopisch ein Demokratiekonzept in Frage, das auf Repräsentation und Liberalität basiert. Viel ist auch von Postdemokratie die Rede und in einigen Weltregionen werden Demokratien westlicher Konvenienz abgelehnt. Der Workshop beschäftigt sich a) mit historischen und aktuellen Demokratiekonzepten und b) mit Handlungsmöglichkeiten für Demokratisierung in Österreich und darüber hinaus als Voraussetzung für ein Gutes Leben für alle.

Debattenräume

Debatten sind Räume zur Vermittlung von Wissen und Analysen, zur Vorstellung von Büchern oder Ideen und zur Vertiefung der Diskussion. Die Ausgestaltung der Debatten liegt bei den Personen und Organisationen, die diese organisieren. Sie dauern zwischen zwei und vier Stunden und finden am Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

14:30 Uhr | Resonanz - Zur Idee einer Soziologie der Weltbeziehung

Leitung: Hartmut Rosa (Universität Jena)

TC.1.01 OeNB Hörsaal, 14.30–16.15 Uhr

Was macht unser Leben zu einem guten Leben? Folgt man den zeitgenössischen Glücksratgebern, geht es vor allem darum, unsere Ressourcen zu steigern und zu optimieren: Mehr Geld, mehr Gemeinschaft (in Form sozialer Beziehungen), bessere Gesundheit, mehr Anerkennung, Verbreiterung unserer Kenntnisse und Fähigkeiten gelten als die Wege zum Glück. Und in der Tat neigen wir dann dazu, unsere Lebenszufriedenheit just daran zu messen, wieviel wir verdienen, wie gesund wir sind, wie viele Freunde wir haben etc. Aber messen wir damit wirklich Lebensqualität?
Der Vortrag versucht den Gedanken zu entwickeln, dass es nicht die Steigerung unserer Ressourcen ist, die unser Leben besser macht, sondern die Möglichkeit zur Ausbildung von 'Resonanzachsen': Glücklich sind Menschen, wenn sie das Gefühl haben, in lebendigen 'Antwortbeziehungen' zu den Menschen, zu den Dingen, zu ihrem Körper, zur Natur etc. zu stehen. Solche Resonanzerfahrungen suchen Menschen vor allem in der Natur, in der Kunst und in der Religion, aber auch in der Familie und in ihrer Arbeit. Sie lassen sich als gleichsam ‚zweiwertige Beziehungen‘ konzeptualisieren, in denen Menschen einerseits affiziert bzw. ‚berührt werden‘ (wofür zum einen die Entwicklung intrinsischer Interessen erforderlich ist und wofür es zum anderen möglicherweise eine neuronale Basis gibt) und andererseits auch die Erfahrung machen, andere Menschen oder Dinge erreichen bzw. bewegen zu können (Selbstwirksamkeitserwartungen). Resonanz bezeichnet dabei keinen Gefühlszustand, sondern einen Beziehungsmodus – daher können negativ konnotierte Emotionen wie ‚Trauer‘ dennoch als positive Resonanzerfahrungen bewertet werden: Sätze wie „Der Film war so schön, ich habe so geheult“ werden aus dieser Perspektive erklärbar. Der Vortrag versucht das Konzept der Resonanz zu explizieren und zu etablieren in der Differenzierung von Resonanzerfahrungen als momenthaften und Resonanzachsen als dauerhaften Elementen einerseits und von unterschiedlicher Modi der Weltbeziehung (Indifferenz, Repulsion und Resonanz) andererseits. Zugleich fragt er nach den sozialen Bedingungen, unter denen sich Resonanzachsen ausbilden können bzw. unter denen ihre Etablierung verhindert wird.

14:30 Uhr | Erfolgreich bewegen

Leitung: Andreas Trisko, Christoph Schuster, Michael Erdmann (MA18 Stadtentwicklung, Stadt Wien)

TC.3.08 Seminarraum, 14.30–16.15 Uhr

Mobilität betrifft jeden. Jeden Tag werden durch die persönliche Mobilitätswahl Entscheidungen getroffen, die andere beeinflussen,  beeinträchtigen oder gar verdrängen. In Wien werden 65% der Flächen im öffentlichen Raum für Fahrzeuge – stehend oder fahrend – verbraucht. Es werden aber nur 27 % der Wege mit dem Auto zurückgelegt. Alternative Fortbewegungsmittel kosten um ein Vielfaches weniger (1€ pro Tag mit dem  öffentlichen Verkehr) oder sind gar gratis und darüber hinaus auch gesund. Sie benötigen keine Fremdenergie, wie z.B. das Radfahren. Auto teilen hilft die Infrastruktur (Autos und Straßen) effizienter zu nutzen. Es gibt also Alternativen für eine  gerechtere Ressourcenverteilung im öffentlichen Raum, für post- fossile Fortbewegungsarten, die bereits heute sehr erfolgreich sind, da muss man z.B. nicht auf die Elektromobilität warten. Eine Variable bleibt aber konstant – die ökologisch und sozial gerechte Mobilität – es gibt genug Spielräume und Alternativen, sie auch auszuprobieren und sie nachhaltig für alle anzueignen.

14:30 Uhr | Konzerne in die Schranken weisen: Menschenrechte statt Profite

Leitung: Melanie Ossberger (FIAN), Brigitte Reisenberger (FIAN), Marieta Kaufmann (NeSoVe), Carla Weinzierl (Attac)

Gast: Stefan Grashuber-Kerl (Südwind)

TC.3.21 Hörsaal, 14.30–18.30 Uhr

Verstöße gegen die Menschenrechte durch Konzerne sind vielfach dokumentiert. Gutes Leben für alle ist nur dann möglich, wenn Staaten ihrer Verpflichtung, Konzerne zu regulieren, auch tatsächlich nachkommen. Auf UN-Ebene finden dazu zwei relevante Prozesse statt: die Erarbeitung eines verbindlichen Abkommens zur Regulierung von transnationalen Konzernen (‚TNC-Treaty‘) und die Weiterentwicklung und Implementierung der ‚UN Guiding Principles‘, die als Ansatz die Selbstverpflichtung von Konzernen verfolgen. Wir möchten in der Debatte über mögliche Synergien der beiden Prozesse sprechen, das Potenzial ihrer Verknüpfung hervorheben und Handlungsmöglichkeiten für die Zivilgesellschaft in Österreich aufzeigen.

14:30 Uhr | From Venice to Budapest – walking the 700km of a Great Transformation for degrowth

Leitung: Mladen Domazet (Institute for Political Ecology, Zagreb), Vincent Liegey (Cargonomia, Budapest), Danijela Dolenec (University of Zagreb), Vedran Horvat (Institute for Political Ecology, Zagreb)

TC.3.09 Seminarraum, 14.30–18.30 Uhr

This workshop highlights the principles, aims, obstacles, products, processes and outcomes that lead an international team from Croatia, Hungary and Slovenia to organizing 5th International Degrowth conference in a post-socialist and post-transition environment. Workshop will be led by several members of the conference’s organizing team, as well as researchers and activists involved with contextualising degrowth to South-eastern Europe. It will engage participants in reconsidering the benefits of opening the degrowth topic in this region, as well as offer first-hand experience and illustration of the material and cultural challenges and degrowth processes and solutions implemented.

14:30 Uhr | Klimapolitik und Systemwandel

Leitung: Florian Wukovitsch (Arbeiterkammer Wien) und Michael Soder (WU)
Gäste: Christoph Streissler (AK Wien), Hanspeter Wieland (WU), Karin Dobernig (WU), Manuel Grebenjak (KlimAttac)

TC.3.05 Hörsaal, 14.30–16.15 Uhr

Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris haben sich erstmals alle UN-Mitgliedstaaten auf nationale Emissionsziele geeinigt, um den Temperaturanstieg seit dem Beginn der Industrialisierung deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten. Der Weg dorthin ist aber weiterhin offen. Ziel der Debatte ist es, einen Überblick über die Perspektivenvielfalt der aktuellen klimapolitischen Diskussion zu geben und die Notwendigkeit und Potenziale von Systemänderungen auszuloten. In diesem Zusammenhang werden unter anderem die Entwicklung des Carbon Footprints Österreichs, die Potenziale und Grenzen technologischer Innovation zur Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie die Rolle der Konsumforschung thematisiert.

14:30 Uhr | Progressive Industrial and Economic Policy

This debate will be held in English.

Organization: Roland Kulke, Claus-Dieter König (both Rosa Luxemburg Stiftung)
Speakers: Lila Caballero (Action Aid UK), Maha Ben Gadha (RLS Tunis), Ivan Radenkovic (Journal for Theoretical Practices - STVAR), Julia Eder (Johannes Kepler University)

TC.2.01 Siemens Hörsaal, 14.30–18.30 Uhr

Capitalism of the 21st century bears little resemblance to the “Social Market Economy” of the “thirty glorious years” that followed the end of the Second World War. With respect to the scope for progressive policy, the dominant form of capitalism today has three main features:

  1. an imperialist focus on fossil fuels that is causing lasting damage to the earth’s metabolism,
  2. the dominance of the needs of finance capital over other social aims
  3. and, finally, global value chains.

In order to achieve prosperity and potentially self-reliant development, societies need their own economic base. The chief requirement for that is having their own industry. That enables a reduction in economic dependence on foreign countries, forms the basis for strong trade unions, and creates jobs. We want to engage in a joint discussion about what shape a genuinely progressive industrial policy could take, what it needs to include, and how it could manifest itself in the various regions of the world. What realistic possibilities are there today of developing an industrial and economic policy that serves the interests of the people, rather than those of international monopolies? What approaches are there, where is there potential for intervention, and what coalitions are needed to achieve that goal?

14:30 Uhr | Rekommunalisierung öffentlicher Dienstleistungen

Leitung: Alice Wagner (Arbeiterkammer Wien)

Gäste: Stefan Mayr (WU Wien, FI Urban Management and Governance), Heidrun Maier-de Kruijff (Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs), Laurentius Terzic (TU Wien)

TC.3.10 Seminarraum, 14.30–18.30 Uhr

Jene seit den 1980er Jahren in der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten bestehende Euphorie zur Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen steht auf dem Prüfstand. So konnte sich etwa die zivilgesellschaftliche Initiative „right2water“ erfolgreich gegen das Vorhaben, die Liberalisierung von Wasser in der Konzessionsrichtlinie festzuschreiben, durchsetzen. Auch die aktuellen Verhandlungen zu den Handelsabkommen CETA, TTIP und TiSA waren – auch im Lichte deren Auswirkungen auf öffentlichen Dienstleistungen – von massiven zivilgesellschaftlichen Protesten begleitet.

Auf die Brüsseler Eliten, welche für die Ausrichtung der Binnenmarkt- und Handelspolitik der Europäischen Union verantwortlich sind, hat sich die zunehmende Liberalisierungsskepsis der Bevölkerung bislang nicht übertragen. Jedoch findet ein Umdenken vor allem auf der lokalen Ebene statt: So werden in Bereichen wie etwa Energie- und Wasserversorgung, öffentlicher Personennahverkehr oder Abfallentsorgung alternative Wege eingeschlagen, Rekommunalisierungen vorgenommen und ehemals privatisierte Dienstleistungen wieder in die öffentliche Hand rückgeführt.

Vor diesem Hintergrund wollen wir im Debattenforum diskutieren:

Was sind Gründe für Rekommunalisierungen, in welchen Branchen und vor welchen Hintergründen finden diese statt? Kann man von einem Trend zur Rekommunalisierung sprechen? Welche Folgen haben Rekommunalisierungen auf NutzerInnen und Beschäftigte? Welche Forderungen gibt es aus gewerkschaftlicher Perspektive im Hinblick auf Rekommunalisierungen? Was kann dies für die Zukunft der Daseinsvorsorge sowie die politischen Entwicklungen bedeuten? Was sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für Rekommunalisierungen? Welche Rolle spielen Handelsabkommen wie CETA und TTIP?

14:30 Uhr | Gesellschaftliche Naturverhältnisse für ein Gutes Leben

Leitung: Alina Brad (Universität Wien), Franziska Kusche (Universität Klagenfurt)

TC.3.11 Seminarraum, 14.30–18.30 Uhr

Während Debatte um Degrowth und Buen Vivir immer populärer werden und über alternative Produktions- und Lebensformen systematisch nachgedacht wird, stellt sich die Frage, welche Veränderung das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Natur bedarf, damit es als Grundlage für ein guten Lebens dienen kann. Das Ziel der Debatte ist es die Komplexität und Vielfalt der Wechselbeziehungen zwischen Natur und Gesellschaft aufzuzeigen. Dazu werden Ansätze der Political Ecology, Urban Political Ecology, Gesellschaftliche Naturverhältnisse und Soziale Ökologie besprochen. Gemeinsam mit den Teilnehmer_innen soll diskutiert werden, welche Naturverhältnisse möglich und nötig sind, um ein Gutes Leben für Alle zu erreichen.

14:30 Uhr | Wie wollen wir wirtschaften? Perspektiven von Unternehmen...

Leitung: Volker Plass (Unternehmer, Grüne Wirtschaft)

Gäste: Mag. Barbara Coudenhove-Kalergi (Industriellenvereinigung), Cornelia Daniel (Dachgold), Maximilian Schachinger (Schachinger Logistik)

TC.2.02 Ernst & Young Hörsaal, 14.30–17.30 Uhr

Welche Rolle spielen die Unternehmen auf dem Weg zu einem »Guten Leben für alle«?

Bestehen die wesentlichen Herausforderungen für die Wirtschaft wirklich darin, das weltweite Warenkarussell des »Freihandels« noch einmal weiter anzuheizen und durch fortlaufende Ausbeutung von Mensch und Natur auch noch die minimalsten Kostenvorteile und letzten Wachstumsprozente aus dem globalisierten System herauszupressen?

Oder geht es nicht vielmehr darum, dass die Wirtschaft in Zukunft auch in der Region wieder einen nachhaltigen Wohlstand für alle sichern kann und die Betriebe auch ausreichend menschenwürdige Arbeitsplätze anbieten?

Es geht um eine sozialökologische Transformation unserer Wirtschaft in eine nachhaltige und klimaverträgliche Zukunft jenseits des Wachstumszwangs und des rücksichtslosen Profitstrebens: Wie kann eine vernünftige Regionalisierung gelingen, ohne sich dem Vorwurf nationalstaatlicher Abschottung auszusetzen? Welche Strategien können Unternehmen verfolgen, wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst? Und was bedeutet das für die Arbeitswelt?

16:45 Uhr | Soziale Innovation für ein besseres Leben?

Leitung: Michaela Neumayr (WU), Florentine Maier (WU)

Mit sozialer Innovation sind viele Hoffnungen verbunden: ungelöste gesellschaftliche Probleme bewältigen, den Sozialstaat entlasten, sozialen Wandel herbeiführen – und letztlich die Lebensqualität der Menschen erhöhen. Doch was verbirgt sich hinter diesem populären Begriff, der aus Förderrichtlinien, Strategiepapieren oder dem europäischen Politik-Diskurs nicht mehr wegzudenken ist? Diese Debatte wirft die Frage auf, welche Ziele mit sozialen Innovationen verfolgt werden und für wen diese jeweils gut sind. Der Beitrag von sozialer Innovation für ein besseres Leben wird konkret am Beispiel von Social Impact Bonds diskutiert. Grundlage ist das Buch „Neu! Besser! Billiger! Soziale Innovation als leeres Versprechen?“

16:45 Uhr | Bedingungsloses Grundeinkommen - Feministische und postpatriarchale Perspektiven

Leitung: Margit Appel (KSOe)
Gäste: Katharina Mader (WU), Christof Lammer, Mader (WU)

Arbeit ist mehr als Erwerbsarbeit, Wirtschaft mehr als Zahlen und Bilanzen. Feministische Ökonomiekritik führt diese Debatte seit langem. Für ein gutes Leben braucht es die soziale Garantie einer ausreichenden Absicherung der Existenz und Ermöglichung der gesellschaftlichen Teilhabe. Wenn beim Bedingungslosen Grundeinkommen feministische und postpatriarchale Perspektiven mitgedacht werden, kann es ein dafür geeignetes Konzept und Instrument sein.
Das aktuelle Buch "Das Bedingungslose Grundeinkommen. Feministische und postpatriarchale Perspektiven" (Blaschke, Prätorius, Schrupp Hg., Ulrike Helmer Verlag 2016) wird vorgestellt.

Exkursionen

Auf dem Weg zum guten Leben für alle gibt es viele Projekte und Ideen. Exkursionen führen uns an Orte, an denen Visionen von Morgen schon heute greifbar werden. Es gibt eine HöchstteilnehmerInnenzahl pro Exkursion, daher ist die Teilnahme anmeldepflichtig. Bei den Exkursionen in der Form eines "Projekt-Popcorn" kannst du dich nicht nur inspirieren lassen, sondern auch Ideenbringer*in, Vernetzungsstifter*in und Ressourcengenerator*in sein. Alle Exkursionen starten am jeweiligen Treffpunkt.

14:30 Uhr | Food Challenges

Treffpunkt: Albertgasse 19, 1080 Wien
Urhzeit: 14:30
Ziel: Der Greißler
Dauer: 1,5 Std.
Leitung: Anna Leitner (Die Mutmacherei)

Österreich kann sich sehen lassen, was verpackungsfreie Läden angeht. Der Greißler ist einer davon. Als Gäste haben wir Vertreter*innen folgender Projekte eingeladen, die ebenfalls ihre Initiativen vorstellen:

14:30 Uhr | Future City: New Players, new Interfaces, Self-sufficiency

Meeting point, time: 1010 Vienna, Franz Josefs Kai 3, 14:30
Destination: AIL - Angewandte Innovation Lab
Duration: 1.5 hours
Organisation: Ira Mollay (Die Mutmacherei)

This excursion will take place in English.

We have invited the following guests, who will present their projects to us:

14:30 Uhr | Social Business und Ressourcenschonung

Treffpunkt / Uhrzeit: 1020 Wien, Laufbergergasse 12 im Eingangsbereich, 14:30 Uhr
Ziel: magdas Hotel
Dauer: 1,5 Std
Leitung: Irmgard Kravogel (Die Mutmacherei)

In magdas Hotel arbeiten Menschen mit Fluchthintergrund neben Tourismus-Profis. 14 Nationen treffen auf einander. Das Hotel setzt außerdem bei der Einrichtung auf Upcycling.

Als Gäste haben wir Vertreter*innen folgender Projekte eingeladen, die ebenfalls ihre Initiativen vorstellen:

16:30 Uhr | Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung

Treffpunkt, Uhrzeit: 1200 Wien, Innstraße 5, 16:30 Uhr
Ziel: Hut & Stiel
Dauer: 1,5 Std
Moderation: Anna Leitner (Die Mutmacherei)

Hut & Stiel züchtet Pilze auf Kaffeeabfällen und führt damit Ressourcen im Kreislauf.

Als Gäste haben wir Vertreter*innen folgender Projekte eingeladen, die ebenfalls ihre Initiativen vorstellen:

  • Elena Beringer (Zero-Waste-Expertin)
  • Füllbar: Nachfüllbare Wasch- und Reinigungsprodukte sollen helfen bis zu 1 Mio Plastikflaschen pro Jahr einzusparen
16:30 Uhr | Licht in die Schatten des Systems bringen

Treffpunkt, Uhrzeit: Währinger Straße 19, 1090 Wien. Durchs Lokal "mittendrin" durchgehen, mit dem Lift in den 4. Stock fahren. Treffpunkt auf der Terrasse. Uhrzeit: 16:30 Uhr
Ziel: Vinzirast mittendrin
Dauer: 1,5 Std.,
Moderation: Irmgard Kravogel (Die Mutmacherei)

Ehemals Obdachlose wohnen, lernen und arbeiten mit Studenten in den WGs der Vinzirast zusammen.

Als Gäste haben wir Vertreter*innen folgender Projekte eingeladen, die ebenfalls ihre Initiativen vorstellen:

  • Shades Tours  - Touren zum Thema Obdachlosigkeit, die von Betroffenen geführt werden
  • Foodsharing (angefragt) - Lebensmittel teilen, anstatt sie wegzuwerfen
16:30 Uhr | Wirtschaft und Zusammenarbeit anders denken

Treffpunkt, Uhrzeit: 1050 Wien, Linke Wienzeile 81 (Eingang Grüngasse), 16:30 Uhr
Ziel: Projekt Bank für Gemeinwohl
Dauer: 1,5 Std.
Leitung: Ira Mollay (Die Mutmacherei)

Die Zivilgesellschaft gründet eine Bank, die nach ethischen und Gemeinwohlprinzipien agiert.

Als Gäste haben wir Vertreter*innen folgender Projekte eingeladen, die ebenfalls ihre Initiativen vorstellen:

  • FragNebenan - Online-Netzwerk für gute Nachbarschaft, das Offline-Kontakte im persönlichen Wohnumfeld bringt.
  • Otelo eGen und Beschäftigungsenossenschaften  - Marianne Gugler haucht einer alten Organisationsform neues Leben ein, um modernes kooperatives Arbeiten zu fördern.

18:30 Feiern für das gute Leben für alle im Learning Center

Am Freitag Abend laden wir alle TeilnehmerInnen ein, nach spannenden Workshops, Debatten und Diskussionen gemeinsam bei vegan-vegetarischen Köstlichkeiten und Getränken von Rita bringt's das Gute Leben für alle zu feiern.

Samstag 11. Februar 2017

9:30 – 13.00 Workshops, Debatten und Open Spaces


Workshops

Am Samstag werden die Workshops vom Freitag fortgesetzt. Dieser zweite Teil der Workshops findet am Samstag von 9:30 - 13:00 statt. Für Informationen zu den am Samstag fortgesetzten Workshops konsultieren Sie bitte die Workshopliste vom Freitag (oben). Eine Teilnahme an einem Workshop ist nur an beiden Tagen möglich.


Debattenräume

Debatten sind Räume zur Vermittlung von Wissen und Analysen, zur Vorstellung von Büchern oder Ideen und zur Vertiefung der Diskussion. Die Ausgestaltung der Debatten liegt bei den Personen und Organisationen, die diese organisieren. Sie dauern zwischen zwei und vier Stunden und finden am Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag statt. Hier finden Sie die Debatten des Samstag Vormittag (9:30 - 13:00). Eine Anmeldung ist nicht nötig.

9:30 Uhr | Arbeit - worüber reden wir eigentlich?

Leitung: Heidemarie Ambrosch (Plattform 20.000 Frauen), Ingrid Kurz-Scherf

TC.3.08 Seminarraum, 9.30–13.00 Uhr

Es sollte doch nicht nur Feministinnen zu denken geben, dass es da eine Arbeit gibt, die immer noch überwiegend von Frauen geleistet wird, die im Gegensatz zu industrieller Lohnarbeit wächst und dennoch unterbewertet, unbezahlt, versteckt bleibt. Erst wenn sie zum sichtbaren gesellschaftlichen Problem wird, wie der sogenannte "Pflegenotstand", dämmert es ein wenig. Aber was sind schon die care-ökonomischen Debatten im Vergleich zur Debatte um Industriepolitik 4.0? Welchen Stellenwert hat die care revolution gegenüber der digitalen Revolution?
Welche Arbeit und wieviel Arbeit braucht ein gutes Leben für Alle?
Wir wollen nicht nur über Begriffe sondern auch über die darin angelegte politische Praxis reden.

9:30 Uhr | Die EU als Sackgasse auf dem Weg ins gute Leben für alle: Wie weiter?

Leitung: Lisa Mittendrein (Attac), Valentin Schwarz (Attac), Elisabeth Klatzer (Attac), Ralph Guth (Attac)

TC.3.05 Hörsaal, 9.30–13.00 Uhr

Ob Kürzungs-, Handels- oder Flüchtlingspolitik: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Europäische Union dem guten Leben für Alle oftmals im Weg steht. Quer durch Europa überdenken Linke, soziale Bewegungen und die Zivilgesellschaft ihre bisherigen Positionen zu EU und Euro. Die Erfahrungen der letzten Jahre legen nahe, dass die EU nicht progressiv reformierbar ist und sie politische Spielräume für emanzipatorische Politik einschränkt, aber auch ein Austritt keinen Ausweg darstellt. Wir bemühen uns um eine neue Perspektive abseits des Gegensatzes „EU reformieren versus zurück zum Nationalstaat": Welche Strategien und Ansätze bringen uns wieder in die Offensive? Welche Konflikte müssen wir suchen, um uns neue Spielräume zu verschaffen?

9:30 Uhr | Transformation of public services

Leitung: Tomislav Tomasevic (Institute for Political Ecology, Croatia), Vedran Horvat (Institute for Political Ecology, Croatia)

TC.3.10 Seminarraum, 9.30–13.00 Uhr

Expected participants of the workshop intended are activists, politicians and trade unions interested in public enterprises, public services and commons. The workshop will briefly analyse effects of privatisation (direct privatisation, public-private partnerships and private concessions) of public services around Europe especially in water and transport sector. This will be followed by examples of democratisation of public enterprises which provide public services in order to involve users, workers and other social groups in governance process. Finally participants will be invited to discuss how governance of public services can be transformed in their opinion so these services contribute to social justice and ecological sustainability instead of profit-making.

9:30 | Ernährungssouveränität - für eine Demokratisierung unseres Lebensmittelsystems über den kritischen Konsum hinaus!

Leitung: Carla Weinzierl (Attac), Julianna Fehlinger und Irmi Salzer (ÖBV-Via Campesina Austria)

TC.3.21 Hörsaal, 9.30–13.00 Uhr

Immer mehr Menschen wollen sich in die Gestaltung unseres Agrar- und Ernährungssystems einbringen. Für eine tiefgreifende Veränderung wird es jedoch nicht ausreichen, sich in Foodcoops und selbstverwalteten Hofprojekten zu engagieren - abgesehen davon, dass nicht jede*r die Zeit und die Möglichkeit dazu hat. In diesem Debattenraum wollen wir darüber diskutieren, wie wir unser Lebensmittelsystem auf verschiedenen politischen Ebenen (von der Gemeindeebene bis zur Europäischen Union) mitgestalten können, welche Erfahrungen es dazu bereits gibt und wie wir bestehende Initiativen stärken können.

9:30 | Verankerung wohlstandsorientierter Politik

Leitung: Ulrich Brand (Universität Wien), Markus Griesser (Universität Wien), Georg Feigl (Arbeiterkammer Wien), Florian Wukovitsch (Arbeiterkammer Wien)

TC.1.01 OeNB Hörsaal, 9.30–11.15 Uhr

Im Zentrum des im Auftrag der Arbeiterkammer Wien durchgeführten Forschungsprojekts steht die Frage nach Strategien für eine stärkere Verankerung alternativer Wohlstands- und Fortschrittsindikatoren in politischen Prozessen und öffentlichen Debatten. Den Hintergrund bildet die zunehmende Problematisierung des Bruttoinlandsprodukts als (alleinigem) Indikator gesellschaftlichen Wohlstands bzw. Fortschritts. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts und daraus abgeleitete Politikempfehlungen werden zur Diskussion gestellt.

9:30 Uhr | „Urban Citizenship“: Migration und Teilhabe für alle - da wo wir leben

Leitung: Ilker Ataç (Universität Wien), Sarah Schilliger (Universität Osnabrück), Bue Rübner Hansen (University of Aarhus)

TC.3.11 Seminarraum, 9.30–13.00 Uhr

Um 20 Prozent der BewohnerInnen in Wien sind weitgehend von politischer Teilhabe ausgeschlossen, weil sie nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Mit der nationalen Staatsbürgerschaft werden fundamentale soziale und politische Rechte an die Grenzen eines Nationalstaats und an Mobilitätskontrollen gebunden. Damit gestaltet sich die Verteilung von Rechten und der Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen selektiv und höchst ungleich.

In diesem Workshop diskutieren wir alternative Konzepte und Modelle auf der Basis von sozialen Bewegungen. Urban Citizenship ist ein Konzept, das insbesondere in den USA und in Kanada, aber inzwischen auch in Europa politisch viel diskutiert wird. Gemeint ist damit eine „Stadtbürger*innenschaft“ oder auch „Wohnbürger*innenschaft“, bei der Rechte lokal verankert werden – da wo wir leben.

Das Konzept Urban Citizenship ist durch die steigende Zahl der Geflüchteten, die in Städten Zuflucht suchen, und durch die Vielfalt von Initiativen auf lokaler Ebene hochaktuell geworden. In diesem Workshop diskutieren wir mit internationalen und lokalen ForscherInnen und AktivistInnen gemeinsam die Potenziale und Fallstricke einer Stadtbürger*innenschaft. Wir möchten auch diskutieren, ob und warum Urban Citizenship ein spannendes Konzept für Wien sein könnte, um aktuellen Ausschlüssen zu begegnen. 

9:30 Uhr | Ethischer Welthandel - eine Alternative zu Freihandel und Protektionismus

Leitung: Christian Felber (Gemeinwohl-Ökonomie)

TC.2.02 Ernst & Young Hörsaal, 9.30–13.00 Uhr

Was kommt nach TTIP und CETA? Welche grundlegend andere Vorstellung für eine alternative Handelspolitik gibt es? Und vor allem: Wie könnte sie durchgesetzt werden? In der Debatte wird ein "ethisches Handelssystem vorgestellt. Was kommt nach TTIP und CETA? Welche grundlegend andere Vorstellung für eine alternative Handelspolitik gibt es, welchem Paradigma könnte sie folgen? In diesem Diskussionsraum wird das Konzept eines „Ethischen Welthandels“ vorgestellt, das Handel als Mittel für ein gutes Leben für alle, für das Gemeinwohl ansieht. Neben der inhaltlichen Alternative wird ein - „souverän-demokratischer“ - Prozess vorgestellt, wie diese Alternative auch umgesetzt werden könnte.

9:30 Uhr | If waste creates value: Recycling in Brazil as a pioneer model for Solidarity Economy

Leitung: Olivia Tischler & Susanne Loher (Südwind - Projekt: SuSy - Sustainable & Solidarity Economy) & Bernhard Leubolt (SuSy-Researcher)
Expertin aus Brasilien: Elisabeth Grimberg

TC.3.09 Seminarraum, 9.30–11.15 Uhr

Elisabeth Grimberg, researcher and activist in the field of organizing the pickers of recycable materials in Brazil, has a deep experience with the process of founding a profitable cooperative, the management model behind it as well as the social and ecological benefits for a state investing in Social Solidarity Economy as strategy of social inclusion.
She will give insights into the case of Coopamare, a pioneer cooperative for collectors of recyclable material in Brazil, starting in 1989. The majority of workers were homeless people that were socially excluded. Coopamare constitues a mean of social inclusion for them but also raises their visibility and self-estime. She also will bring elementes about the process of construction a public policy to integrate pickers in recyclables systems. The debate will be held in English.

11:45 Uhr | Banane kann mehr - Soziale Inklusion durch Solidarökonomie und Permakultur im Atlantischen Regenwald

Leitung: Olivia Tischler & Susanne Loher (Südwind - Projekt: SuSy - Sustainable & Solidarity Economy) & Bernhard Leubolt (SuSy-Researcher)
Experte aus Brasilien: Gilberto Ohta de Oliveira

TC.3.09 Seminarraum, 11.45–13.30 Uhr

Die Regierungsprogramme zur Armuts- und Hungerbekämpfung der PT-Regierung fördern gezielt sozial und solidarisch wirtschaftende Initiativen durch die öffentliche Hand. Das ermöglicht es, Initiativen wie Cooperagua, die Lebens- und Einkommenssituation kleinbäuerlicher Betriebe zu verbessern. Als Mehrwert für die Gesellschaft bieten sie nachhaltige Produktionsweisen und Permakultur zur Erhaltung des Regenwaldes, direkte Beteiligung und soziale Kontrolle in der regionalen Entwicklung und eine regionale Versorgung der Bevölkerung mit nachhaltigen Produkten.
Der gelernte Betriebswirt Gilberto Ohta de Oliveira ist Gründungsmitglied von Cooperagua, Koordinator des neuen übergeordneten Netzwerk Sete Barras, überzeugter Permakultur-Landwirt von Bananen im ökologischen Mischanbau, und er ist aktiv am Regionalentwicklungsprozess beteiligt, wo er sich für soziale Inklusion durch die Förderung von sozialer und solidarischer Wirtschaftsweise einsetzt.

11:45 Uhr | Gemeinschaftliche Nutzung von Land langfristig sichern

Leitung: Hannes Žagar (RASENNA- Boden mit Zukunft)

TC.3.03 Hörsaal, 11.45–13.30 Uhr

Die gemeinschaftliche Nutzung von Land gewinnt sowohl beim Thema Wohnen als auch in der Landwirtschaft mehr und mehr an Bedeutung. Dabei spielt der Zugang zu Land eine wichtige Rolle, aber auch die Konstruktion der Eigentümerschaft zur Absicherung der Projektidee einerseits und des Landes andererseits. Der Zugang zu Land wird dadurch nicht einfacher, wir können aber dafür sorgen, dass einmal erworbenes Land langfristig auch unterschiedlichen Nutzungen zur Verfügung bleibt."
Im Zuge diese Workshops möchten wir die Bedeutung der Trennung von Nutzung und Eigentümerschaft durch Baurecht oder Pachtvertrag, sowie die Vorteile einer gemeinnützigen Bundesstiftung als Grundstückseigentümerin vorstellen und diskutieren."

 

Open Spaces am Samstag Vormittag

Auf Kongressen entstehen auch spontane Ideen und Vorschläge, die gleich weiter diskutiert werden wollen. Am Samstag Vormittag bieten wir daher Räume an, in denen eine solche Diskussion und Vernetzung stattfinden kann. Vor Ort wird es dafür eine Openspace Tafel geben.

13:00 – 14:30 Mittagsbuffet von Rita Bringt’s im Learning Center

14:30 - 17:00: Abschluss und Ausblick - "Auf dem Weg zum guten Leben für alle"

Am Samstag Nachmittag wollen wir die Ergebnisse der Diskussionen der letzten zweieinhalb Tage zusammentragen und eine gemeinsame Reflexion über die geführten Diskussionen, die gewonnen Erkenntnisse und die entstandenen Ideen, Vernetzungen und nächsten Schritte führen. Der Abschluss wird auch einen Ausblick auf nächste Schritte, nächste Konferenzen, Events, Publikationen und weitere Vorhaben auf dem Weg zum guten Leben für alle beinhalten.

Folgende Personen werden an der Abschlussreflexion u.a. teilnehmen:

Maria Maltschnig Dr. Karl Renner-Institut
Sigrid Stagl Department Sozioökonomie der WU
Ulrich Brand Institut für Politikwisschenschaften, Uni Wien
Danijela Dolenec Institute for Political Ecology, Kroatien
Volker Plass Unternehmer
Silvia Nossek Bezirksvorsteherin Wien Währing
Magdalena Heuwieser System Change not Climate Change